Extreme Wetterbedingungen können für Bäume eine enorme Belastung darstellen. Besonders das Phänomen der Eislast ist eine ernstzunehmende Gefahr, die zu massiven Schäden führen kann. Doch unter welchen Umständen entsteht dieses Phänomen, und welche Verantwortung tragen Baumeigentümer?



Voraussetzungen für die Entstehung von Eislast
Damit sich Eislast auf Bäumen bildet, müssen vier wesentliche Faktoren zusammentreffen:
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Eine ausreichende Menge an Feuchtigkeit in der Luft ist notwendig, oft in Form von Nebel oder Dunst.
- Temperaturen unter 0 °C: Die Lufttemperatur muss unter den Gefrierpunkt fallen, damit sich Eis bilden kann.
- Direkte Ablagerung: Feuchte Luftmoleküle gefrieren unmittelbar an den kalten Ästen, ohne vorher als Wassertröpfchen zu kondensieren. Dies unterscheidet sich von Reif, der sich aus Tau bildet
Hohe Luftfeuchtigkeit: Eine ausreichende Menge an Feuchtigkeit in der Luft ist notwendig, oft in Form von Nebel oder Dunst.





Beeindruckende Naturschauspiele im Sauerland
Um den 31.12.2024 bot sich im Sauerland, insbesondere in Schalksmühle, Halver und Breckerfeld, ein atemberaubendes Naturschauspiel. Tagelanger dichter Nebel in Kombination mit klirrenden Minusgraden verwandelte die Landschaft in eine glitzernde Eiswelt. Bäume und Sträucher waren von bizarren Eiskristallen überzogen, wodurch eine märchenhafte Kulisse entstand, die gleichermaßen faszinierte und die immense Kraft der Natur eindrucksvoll demonstrierte.


Belastung durch Eislast: Ein Rechenbeispiel
Ein mittelgroßer Baum besitzt je nach Verzweigung eine geschätzte Oberfläche von etwa 500 m². Bei einer Eisstärke von 3 cm und einer Eisdichte von 0,9 kg/l ergibt sich folgende Berechnung:
500m² x 0,03m x 0,9kg/l = 13,50t
Das entspricht dem Gewicht eines kleinen LKWs! Diese enorme Last erhöht das Risiko von Astbrüchen und sogar dem Umsturz ganzer Bäume. Herabfallende Äste können dabei eine erhebliche Gefahr für Menschen, Fahrzeuge und Gebäude darstellen.





Verpflichtung zur Baumkontrolle nach extremen Wetterereignissen
Baumeigentümer haben eine gesetzliche Verantwortung, die Verkehrssicherheit ihrer Bäume zu gewährleisten. Laut der FLL-Baumkontrollrichtlinie sind nach extremen Wetterereignissen, wie Eisregen, besondere Maßnahmen erforderlich:
„Nach extremen Wetterereignissen (Orkane, Eisregen etc.) müssen in den davon betroffenen Bereichen Zusatzkontrollen erfolgen, um offensichtliche Schäden und Gefahren (z. B. abgebrochene/lose Äste, Umsturzgefahr) zu erkennen.“ (FLL-Richtlinie, Punkt 5.3 Zusatzkontrollen)
Daher ist es unerlässlich, nach starken Vereisungen eine zusätzliche Baumkontrolle durchzuführen. Eine frühzeitige Inspektion kann helfen, Gefahren zu erkennen und Unfälle zu vermeiden.





Fazit
Eislast kann eine massive Bedrohung für Bäume und ihre Umgebung darstellen. Die Kombination aus Feuchtigkeit, Kälte, Wind und direkter Eisablagerung kann zu schweren Schäden führen. Baumeigentümer sind verpflichtet, ihre Bäume nach extremen Wetterlagen zu kontrollieren, um mögliche Gefahren zu minimieren. Regelmäßige Baumkontrollen und vorbeugende Maßnahmen können helfen, Schäden zu reduzieren und die Sicherheit zu gewährleisten.
Vereinfachte Zusammenfassung
Eislast auf Bäumen – einfach erklärt Bei Frost und feuchter Luft kann sich Eis direkt auf Ästen ablagern. Diese Eislast ist schwer und kann Bäume stark beschädigen – Äste brechen ab, ganze Bäume können umstürzen. Besonders bei längerem Nebel und Minusgraden, wie zuletzt im Sauerland, entsteht eine große Gefahr. Ein Rechenbeispiel zeigt: Ein mittelgroßer Baum kann durch Eis über 13 Tonnen zusätzliches Gewicht tragen – das ist so viel wie ein kleiner LKW. Baumeigentümer haben die Pflicht, ihre Bäume regelmäßig zu kontrollieren. Nach extremem Wetter wie Eisregen sind zusätzliche Kontrollen nötig, um Gefahren zu erkennen und Unfälle zu vermeiden. Das schreibt auch die FLL-Baumkontrollrichtlinie vor. Wer seine Bäume rechtzeitig prüft, schützt sich und andere vor Schäden.